Podcasting in Studium und Lehre an der UOS– Ein Leitfaden

Dieser Beitrag wurde von Johannes Koch, Mitarbeitender im Zentrum virtUOS, verfasst.

Bild KI-generiert; freigegeben unter CC 0 (1.0)

Podcasts sind ein effektives Mittel zur Wissensvermittlung und Wissenschaftskommunikation. Sie ermöglichen flexibles Lernen, erleichtern den Zugang zu Forschungsergebnissen und fördern die interdisziplinäre Vernetzung. Mit der Castopod-Instanz an der Universität Osnabrück steht Lehrenden und Studierenden nun eine Plattform zur Verfügung, um eigene Podcasts zu veröffentlichen.

In diesem Beitrag werden die Vorteile von Podcasts für Studium und Lehre, deren inhaltlicher und technischer Aufbau sowie lizenzrechtliche Aspekte erläutert. Dabei liegt der Fokus darauf, wie Podcasts als offene Bildungsmaterialien (OER) genutzt werden können und welche Möglichkeiten Castopod für die Hochschullehre bietet.

Warum Podcasts in der Hochschullehre?

Podcasts bieten Studierenden und Lehrenden eine flexible, niedrigschwellige Möglichkeit, sich mit wissenschaftlichen Inhalten auseinanderzusetzen. Sie ergänzen klassische Lehrmethoden, ermöglichen selbstgesteuertes Lernen und können als Prüfungsleistung eingesetzt werden. Besonders in der Wissenschaftskommunikation dienen sie als wertvolles Medium, um Forschungsergebnisse einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Beispiele für den Einsatz:

  • Vorlesungsergänzungen – Dozierende fassen zentrale Aspekte einer Vorlesung zusammen.
  • Studierendenprojekte – Podcasts als Prüfungs- oder Studienleistung.
  • Interviews mit Expert:innen – Forschende teilen Wissen und Perspektiven.
  • Fachliche Diskussionen – Debatten zu aktuellen Forschungsthemen.

Wie ist ein Podcast aufgebaut?

Ein erfolgreicher Podcast benötigt eine klare Struktur und einen durchdachten dramaturgischen Aufbau. Die Wahl des Formats hängt vom Ziel des Podcasts ab. Während Interview-Podcasts z. B. gut geeignet sind, unterschiedliche Perspektiven zu diskutieren bieten Solo-Podcasts Raum für ausführliche Erklärungen.

Dramaturgischer Aufbau:

  • Intro – Begrüßung, Vorstellung des Themas, ggf. Musik.
  • Hauptteil – Strukturierte Inhalte, Interviews oder Diskussionen.
  • Outro – Zusammenfassung, Hinweise auf weitere Inhalte, Einsprechen der gewählten Lizenz (z. B. „Dieser Podcast ist lizenziert unter CC BY 4.0“).

Ein gut durchdachtes Skript erleichtert die Aufnahme und sorgt für eine klare, verständliche Struktur. Besonders bei Podcasts mit mehreren Personen hilft es, den Gesprächsfluss zu lenken und dem Format eine stringente Richtung zu geben.

Technische Anforderungen und Tools

Für die Produktion eines Podcasts ist keine teure Ausstattung notwendig. Schon mit einem guten USB-Mikrofon und kostenloser Software lassen sich qualitativ hochwertige Aufnahmen erstellen. Empfohlen wird Audacity (Windows/macOS/Linux), das umfassende Bearbeitungsfunktionen bietet. Achten Sie auf eine ruhige Aufnahmeumgebung, um Hintergrundgeräusche zu minimieren. Wie ein Podcast aufgenommen und erstellt wird lässt sich auch im Mikromodul „Einführung in Podcasting“ erkunden.

Das DigiLab der Universität Osnabrück bietet professionelle Mikrofone, Aufnahmegeräte und Podcast-Räume zur Nutzung an. Hier geht es zur Website des DigiLabs und dem Geräteverleih.

Offene Bildungsmaterialien und Lizenzierung von Podcasts

Podcasts können als offene Bildungsmaterialien (OER) veröffentlicht werden, um sie für Studium und Lehre flexibel nutzbar zu machen. Eine Creative-Commons-Lizenz ermöglicht es, klar festzulegen, ob und wie ein Podcast weiterverwendet werden darf. Besonders für Lehrende, die Podcasts als Lehr- und Lernmaterial einsetzen, ist eine transparente Lizenzierung wichtig. In Castopod kann die Lizenz direkt hinterlegt werden: Unter „Podcast bearbeiten“ im Bereich „Autor“ gibt es das Feld „Urheber“. Hier sollte die gewählte Lizenz eingetragen werden, um eine klare Kennzeichnung sicherzustellen.

Das niedersächsische OER-Portal twillo bietet umfangreiche Hilfestellungen zur Lizenzwahl und Unterstützung bei der sicheren Veröffentlichung von Podcasts:

  • Grundlagen zu OER – Was bedeuten offene Lizenzen und welche Vorteile bieten sie?
  • Vorlagen und Werkzeuge – Fertige Lizenzbausteine und Muster für die Kennzeichnung von Materialien.
  • Muster-Einwilligungen – Rechtssichere Vorlagen für die Nutzung von Interviews, Stimmen und Audiomaterial.
  • Veranstaltungen & Beratung – Schulungen zur richtigen Lizenzierung und zur Nutzung von OER in der Lehre.

Podcast-Veröffentlichung mit Castopod

Mit Castopod können Lehrende und Studierende ihre Podcasts direkt an der Universität Osnabrück hosten. Die Plattform speichert die Audiodateien datenschutzkonform und stellt sie regulär auf der Castopod-Website der Universität Osnabrück bereit.

Darüber hinaus können Podcasts über den RSS-Feed auch auf externen Podcast-Plattformen wie Spotify oder Apple Podcasts veröffentlicht werden. Dies ermöglicht eine größere Reichweite, während die Daten weiterhin auf den Servern der Universität verbleiben.

Fazit

Podcasts sind nicht nur ein wertvolles Lehr- und Lerninstrument, sondern auch ein effektives Mittel der Wissenschaftskommunikation. Sie ermöglichen es, Forschung und akademisches Wissen auf ansprechende Weise einer breiten Gesellschaft zugänglich zu machen.

Für die Nutzung von Castopod wird ein Account benötigt, der per E-Mail angefragt werden kann. Das virtUOS übernimmt – abgesehen von der Account-Vergabe – keine weiteren Support-Dienstleistungen für die Plattform. Lehrende und Studierende finden jedoch eine ausführliche Anleitung, FAQ sowie didaktische Impulse zur Nutzung von Podcasts in der Lehre auf dem Digitale-Lehre-Portal. Zudem steht das Team der Hochschuldidaktik bei Fragen zur Integration in Lehrveranstaltungen oder zur Nutzung von Podcasts als Prüfungsleistung beratend zur Seite.