Multiple Choice Klausuren gestalten
Auf diesen Seiten finden Sie Tipps, was Sie bei der Konstruktion von Single und Multiple Choice Aufgaben und Klausuren beachten sollten.
Wann sind Multiple & Single Choice Klausuren sinnvoll?
Multiple und Single Choice Klausuren (Antwortwahl-Klausuren) sind besonders dann vorteilhaft, wenn Sie
- vorrangig die basalen Kompetenzebenen Wissen & Verstehen abprüfen möchten (vgl. Anderson & Kratwohl, 2001)
- große Prüfungsgruppen testen müssen
- eindeutige Bewertungsraster bevorzugen
- automatisierte Auswertungen nutzen möchten
- eine standardisierte Prüfungsdurchführung gewährleisten möchten
Für höhere Kompetenzniveaus (Anwenden, Analysieren, Bewerten und Erschaffen, ebd.) eignen sich Multiple Choice-Aufgaben nur bedingt, besser sind hier kompetenzorientierte Prüfungsformate mit komplexeren und anwendungsfokussierten Aufgabenstellungen, die umfangreichere Antworten, Ausarbeitungen und in-vivo-Demonstrationen ermöglichen.
Konstruktionsprinzipien für Single & Multiple Choice Klausuren
Hier haben wir Ihnen einige Informationen und Tipps zusammengestellt, worauf Sie bei der Gestaltung Ihrer Klausuraufgaben achten sollten, um Störeinflüsse zu minimieren.
Fragenaufbau und Katalogisierung
Informationen zu guten und schlechten Fragestrukturen sowie zu Möglichkeiten, Fragen systematisch zu katalogisieren.
Bestehen durch Raten minimieren
Tipps zur Aufgaben- und Antwortenmenge, um die Bestehenswahrscheinlichkeit durch Raten zu minimieren.
Cues – Lösungshinweise vermeiden
Tipps zur Vermeidung von Hinweisen auf die Lösungen in Ihren Klausuraufgaben.
Wie Sie die Aufgabenqualität überprüfen
Tipps, wie Sie nach der Klausurdurchführung erkennen, welche Aufgaben und Antwortoptionen für zukünftige Prüfungen aus testtheoretischer Sicht gut geeignet sind und welche überarbeitet werden sollten.
Kompetenzorientierte Aufgaben konstruieren
Tipps, wie Sie neben den basalen Kompetenzniveaus Wissen und Verstehen auch höhere Kompetenzniveaus mit Multiple und Single Choice Aufgaben abprüfen können.
Digitale Klausuren
Vips und e-Prüfungsräume
Vips ist das virtuelle Prüfungssystem, das Ihnen in Stud.IP zur Verfügung steht. Wenn Sie Multiple Choice Klausuren mit Vips durchführen, können Sie z.B. von dem automatisierten Auswertungsmodus sowie den Randomisierungsoptionen profitieren. Hier finden Sie gebündelt alle relevanten Informationen zur Nutzung:
Wie Sie Vips sinnvoll für digitale Prüfungen einsetzen
- Prüfungen mit Vips vorbereiten (Teil 1)
- Prüfungen mit Vips durchführen (Teil 2)
- Prüfungen mit Vips nachbereiten (Teil 3)
- Vips und Randomisierung (fördert die Objektivität von Prüfungen)
Wie Sie Vips in den E-Prüfungsräumen der Uni Osnabrück nutzen
Quellen & Literatur
- Anderson, L. W. & Krathwohl, D. R. (Hrsg.). (2001). A Taxonomy for Learning, Teaching, and Assessing: A Revision of Bloom’s Taxonomy of Educational Objectives. New York: Longman Publishing Group.
- Brauns, K. & Schubert, S. (2008). Qualitätssicherung von Multiple-Choice-Prüfungen. In: S. Dany, B. Szczyrba & J. Wildt (Hrsg.): Prüfungen auf die Agenda! Hochschuldidaktische Perspektiven auf Reformen im Prüfungswesen (S. 92-102). Bielefeld: Bertelsmann-Verlag.
- Di Gusto, F., Müller Werder, C. & Reichmuth, A. (2018). Multiple-Choice-Aufgaben: Teaching Guide for Higher & Professional Education. Winterthur: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. https://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/14508
- Ehrich, F., Frie, C., Kirchberg, A., Klee, T. & Meissner, D. (2019): Gute Fragen für gute Lehre. Eine Handreichung für Lehrende zur Erstellung von Fragen im Antwort-Wahl-Verfahren. HsH, LUH, TiHo (eCULT+), Hannover, 2019. Download
- SelbstGruber, S. & Avallone, S. (2022). Empfehlung zum Einsatz von Multiple-Choice-Prüfungen. Hochschulreferat Studium und Lehre, TUM. https://portal.mytum.de/archiv/komp_ssz/ArchiveFolder_20210325_150056/20210325_163646/1
- Krebs, R. (2004). Anleitung zur Herstellung von MC-Fragen und MC-Prüfungen für die ärztliche Ausbildung. Universität Bern. https://www.iml.unibe.ch/attachment/7/download/mc_anleitung.pdf
- Möltner, A., Schellberg, D. & Jünger, J. (2006). Grundlegende quantitative Analysen medizinischer Prüfungen. GMS Zeitschrift für Mediznische Ausbildung, 23, 3: Doc53. http://www.egms.de/static/de/journals/zma/2006-23/zma000272.shtml
- Moosbrugger, H. & Kelava, A. (2020). Qualitätsanforderungen an Tests und Fragebogen (“Gütekriterien”). In H. Moosbrugger, & A. Kelava (Hrsg.), Testtheorie und Fragebogenkonstruktion (S. 13–38). : Springer-Verlag.(Downloadlink)
- Schott, R. (2017). Multiple-Choice-Prüfungen. Infopool besser lehren. Center forTeaching and Learning, Universität Wien, Nov. 2017. https://infopool.univie.ac.at/startseite/pruefen-beurteilen/multiple-choice-pruefungen/
Autorin: Nathalie Pöpel; Stand: 09.07.2024; Lizenz: CC BY 4.0
Zitiervorschlag: Pöpel, N. (2024). Multiple Choice Klausuren gestalten. Infoportal Lehre. Universität Osnabrück. [Weblink].