Kompetenzorientierte Prüfungen
Eine umfassende Einführung zu kompetenzorientierten Prüfungen erhalten Sie in dem Gastvortrag von Katrin Wanninger & Anna Maria Engel vom Learning Center der Hochschule Osnabrück, der am 26.01.2023 in der Ideenpool-Vortragsreihe aufgezeichnet wurde (Link zum Gesamtvortrag Kompetenzorientiert Prüfen).
Im Folgenden finden Sie Ausschnitte des Vortrags zur leichteren Orientierung aufbereitet.
Theoretische Grundlagen und Begriffserklärungen zu Kompetenzen
Die theoretischen Grundlagen und Begriffe zur Kompetenzorientierung werden in der Vortragsaufzeichnung ab Minute 11:52 erläutert.
- Kompetenzorientierung (12:00)
- Lernzieltaxonomie (18:56)
- Constructive Alignment (25:20)
Checkliste zur Erstellung von kompetenzorientierten Prüfungen
Mit der Checkliste von Anna Maria Engel und Katrin Wanninger können Sie kompetenzorientierte Prüfungen Schritt für Schritt planen.
Prüfungsformat
Leitfragen
- Welches Prüfungsformat ist rechtlich und praktisch möglich (vgl. Allgemeine Prüfungsordnung & Rahmenbedingungen an der Hochschule)?
- Welches Prüfungsformat ist am besten dazu geeignet, um Lernziele zu überprüfen und Kompetenzen sichtbar zu machen (z.B. hinsichtlich Anwendungsbezug, Realitätsnähe, Transferausmaß)?
Schritte bei der Wahl des geeigneten Prüfungsformats
1 Wahl des Prüfungstyps
- rechtliche Erfordernisse berücksichtigen
- Aktuelle Allgemeine Prüfungsordnungen als rechtliche Grundlage
2 Wahl des Prüfungsformats
- Studienordnung und Modulbeschreibungen als Grundlage
3 Wahl des Prüfungsszenarios
- Spezifische Umsetzungsmöglichkeiten
- Insbesondere technische Umsetzungsmöglichkeiten berücksichtigen
- Machbarkeit prüfen
Die einzelnen Schritte werden in dieser Vortragsaufzeichnung ab Minute 28:35 erläutert.
- Prüfungsformate / Kompetenzen prüfen (28:55)
- Prüfungstypen (34:40)
- Prüfungsszenario (41:06)
- Prüfungsformate: Entscheidungshilfe (44:10)
Prüfungsaufgaben
Leitfragen
- Welche Aufgaben sind am besten dazu geeignet, um Lernziele zu überprüfen und Kompetenzen sichtbar zu machen?
- Inwieweit sollen und können im Rahmen der Aufgabe kontextfreie oder kontextbezogene Anforderungen realisiert werden?
- Wie viele Lösungsschritte bzw. –elemente sind erforderlich?
- Welche Freiheitsgrade sollen in der Ausgangssituation, den Lösungswegen und den Zielkriterien gegeben sein?
- Wie viele Aufgaben soll es insgesamt geben? Wie viel Zeit sollen die Aufgaben jeweils beanspruchen? In welchem Verhältnis stehen die enthaltenen Aufgaben zueinander?
Schritte bei der Erstellung kompetenzorientierter & lernzielgerechter Prüfungsaufgaben
1 Lernziel
- Aus dem Lernziel die Anforderungen der Aufgabe ableiten
- Lernzieltaxonomie heranziehen
2 Kontextbezug
- analysieren, inwieweit im Rahmen der Aufgabe kontextfreie oder kontextbezogene Anforderungen realisiert werden sollen (Realitätsnähe und Transfer)
3 Komplexität der Aufgabe
- bestimmen, wie viele Lösungsschritte/-elemente erforderlich sind
4 Offenheit der Aufgabe
- Freiheitsgrade der Ausgangssituation, der Lösungswege oder der Zielkriterien bestimmen
5 Zusammenführung aller Aufgaben
- Anzahl der Aufgaben, Zeit pro Aufgabe, Verhältnis der Aufgabentypen zueinander bestimmen
Die einzelnen Schritte werden in dieser Vortragsaufzeichnung ab Minute 45:43 erläutert:
- Prüfungsaufgaben (45:43)
- Format Open Book (46:37)
- Kurzinfo: E-Prüfungsräume der Uni Osnabrück (47:30)
- Format Multiple Choice (49:40)
- Prüfungsaufgaben-Beispiele für verschiedene Kompetenzniveaus (50:02)
- Beispielaufgaben Open Book-Format (51:53)
- Beispielaufgaben Multiple Choice-Format (56:08)
- Prüfungsaufgaben: Entscheidungshilfe (59:45)
Prüfungsbewertung
Leitfragen
- Ist eine Aufschlüsselung der zu prüfenden Kompetenzen und eine Beschreibung der einzelnen Notenstufen möglich und leistbar?
- Bin ich bereit mein Bewertungsschema stetig weiterzuentwickeln?
Schritte bei der Erstellung eines kompetenzorientierten Bewertungsschemas
1 Einordnung der Leistungen
- Quantitativ: Anzahl richtig gelöster Aufgaben
- Qualitativ: qualitative Eigenschaften einer Prüfungsleistung
2 Vorhandensein der Kompetenzen
- möglichst genaue Aufschlüsselung der zu prüfenden Kompetenzen
- Teilkompetenzen als Indikatoren
3 Ausmaß der Kriterienerfüllung
- Beschreibung des Zusammenhangs zwischen Bewertung und Ausprägung
- Beurteilungsraster, das zwischen Bewertungsstufen differenziert und diese deskriptiv ausformuliert
4 Stetige iterative Weiterentwicklung
- Basierend auf den Erfahrungen einer Prüfungsperiode
- Während des aktuell laufenden Bewertungsprozesses
- interindividueller Vergleich zwischen Studierenden (soziale Bezugsnorm) notwendig
Die einzelnen Schritte werden in dieser Vortragsaufzeichnung ab 01:01:05 erläutert:
- Gestaltung der Bewertung: Schwierigkeiten & Lösungsansätze (01:01:05)
- Beispiel Bewertungsschema (01:05:05)
Autorinnen: Katrin Wanninger & Anna Maria Engel, Learning Center der Hochschule Osnabrück