Einleitend eine allgemeine Verortung:
Qualitativ hochwertige akademische Lehre ist das Kerngeschäft von Hochschulen und trägt zum Studienerfolg der Studierenden bei – so auch an der Universität Osnabrück. Qualitativ hochwertig bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Studium und Lehre sich permanent weiterentwickeln müssen. Dafür braucht es Zeit. Die Ausarbeitung innovativer Ideen und Konzepte funktioniert nicht beiläufig.
Genau hier knüpft die interne Ausschreibung „LehrZeit“ an, die seit 2018 an der UOS existiert: LehrZeit verfolgt das Ziel, Studierenden und Lehrenden Raum und Zeit zu geben, innovative Lehrkonzepte zu entwickeln. Gleichzeitig sollen hierdurch die Q-Ziele der Universität Osnabrück umgesetzt werden (Qualitäts- und Qualifikationsziele Studium und Lehre). Einige kreative Ideen wurden in den letzten Jahren preisgekrönt – so auch in diesem Jahr.
Am 23. Mai stellten sich neue und alte LehrZeit-Projekte in der Schloss-Aula der interessierten Uni-Öffentlichkeit vor. Rund 80 Besucher:innen hatten Gelegenheit, die Projekte näher kennenzulernen und mit Projektverantwortlichen und -mitarbeitenden ins Gespräch zu kommen. Neben dem Poster-Walk fand auch eine Podiumsdiskussion mit Vertreter:innen aus den Projekten und der AG Lehre statt, die u. a. die zu fördernden Projekte auswählt. Mit dabei waren Herr Prof. Dr. Frank Ollermann (Hochschuldidaktik im virtUOS), Herr Prof. Dr. Beeken (Chemiedidaktik), Frau Dr. Franke (Sport), Frau Kira-Sophie Hoffmann (Rechtswissenschaften) und Herr Minh Voong (Musik).
Subjektive Eindrücke von virtUOS-Mitarbeitenden:
Prof. Dr. Frank Ollermann (Leitung Geschäftsbereich Hochschuldidaktik) berichtet, wie erkenntnisreich die Podiumsdiskussion für ihn war: „Man hätte sicher noch sehr viel länger als die veranschlagte halbe Stunde über LehrZeit, LehrKolleg und gute Lehre diskutieren können, aber selbst in der kurzen Zeit kamen einige interessante Aspekte zur Sprache; neben einigen Ideen zur Ausgestaltung des LehrKollegs war das aus meiner Sicht vor allem die Erkenntnis, dass LehrZeit-Projekte auch dazu geeignet sind, Studierenden eine Perspektive für eine wissenschaftliche Karriere zu eröffnen und entsprechende Schwellenängste abzubauen.“ Ollermann betont wie wertvoll es ist, dass Studierende LehrZeit-Anträge selbst initiieren können und plädiert dafür, diese Besonderheit auch in Zukunft beizubehalten. Auch für das Format des LehrKolleg-Kolloquiums gab es einige Anregungen und Impulse. „Am anschließenden Posterwalk hat mir besonders gefallen, dass man sich persönlich begegnet ist und niedrigschwellig ins Gespräch gekommen ist“, so Frank Ollermann.
Virginia Jagusch, Mitarbeiterin im Makerspace DigiLab der Uni Osnabrück, berichtet, dass ihr insbesondere das Projekt „Bewegungen lehren und lernen in und mit virtueller Realität“ in Erinnerung geblieben ist. „Im DigiLab pflegen wir ja bereits Austausch und Kooperationen mit Projekten und Lehrveranstaltungen, die VR nutzen, und dennoch war mir dieses Projekt aus der Sportwissenschaft noch gar nicht geläufig. Das zeigt mal wieder, wie wichtig solche Präsentations- und Vernetzungsveranstaltungen in der Lehre sind.“ Jagusch war als Teil des DigiLab-Teams ebenfalls mit einem Stand auf der Veranstaltung vertreten. Sie erläutert: „Die Vorstellung des DigiLabs hat Spaß gemacht, es sind einige Interessierte an unserem Stand hängen geblieben, die schon mal grob von uns gehört hatten, aber noch kein konkretes Bild vor Augen hatten. Vereinzelt wurden wir auch direkt um konkrete Beratung gebeten, zum Beispiel wie man denn das DigiLab in die Lehre der Psychologie einbauen, oder wie genau man ein Podcast-Projekt umsetzen könnte. Wir hatten auch Exponate dabei – also kleinere Projekte, die bei uns im DigiLab umgesetzt wurden. Ich denke, diese sind ihrer Aufgabe als Inspiration und Einladung zum eigenen Schaffen ebenfalls gerecht geworden.“
© Universität Osnabrück | Jens Raddatz
Nach LehrZeit ist vor LehrZeit:
Insgesamt lässt sich festhalten, dass LehrZeit ein tolles Format ist, welches zur Weiterentwicklung von Studium und Lehre beiträgt, neue Erkenntnisse generiert und zur Vernetzung zwischen Mitarbeitenden beiträgt.
Sie sind interessiert und möchten selbst ein LehrZeit-Projekt starten? Für das Sommersemester 2024 können noch bis zum 30. November 2023 Anträge eingereicht werden. Bewerben Sie sich!