Nachdem Hochschulen zu Beginn der Pandemie im ‘Feuerwehrmodus’ agierten und es primär darum ging, den universitäten Alltag durch den pragmatischen Einsatz digitaler Lerntechnologien in Gang zu halten, öffnen sich nun zunehmend Räume für die kritische Reflexion des eigenen Handelns. Es stellen sich Fragen wie beispielsweise: Auf welche Weise können Hochschulen, Lehrende und Studierende der Digitalität und der Digitalisierung bewusst(er) begegnen? Welche digitalen, von kommerziellen Lösungen unabhängigen Möglichkeiten können in Lehr-/Lernkontexten genutzt werden?
Im Kontext dieser und ähnlicher Überlegungen wird die digitale Souveränität von Hochschulen, Lehrenden und Studierenden zunehmend zum Zielbild: Auf der Ebene der Hochschule umfasst die digitale Souveränität laut einem aktuellen Positionspapier des Wissenschaftsrats insbesondere autonomes, von kommerziellen Akteur*innen unabhängiges Handeln im digitalen Raum. Auf der Ebene von Lehre und Lernen meint digitale Souveränität wiederum erstens die souveräne, d. h. kompetente und lernzielorientierte Nutzung digitaler Werkzeuge auf Seiten der Lehrenden und Studierenden (auch Digital Literacy genannt) sowie zweitens die professionelle Entwicklung hochwertiger digital angereicherter Lehr-/Lernkonzepte und -inhalte.
Als Verbundprojekt hat SOUVER@N (Souver@nes digitales Lehren und Lernen in Niedersachsen) zum Ziel, das digitale Lehren und Lernen auf diesen beiden Ebenen zu fördern. Nach dem Motto “Gemeinsam sind wir stärker!” haben sich im Rahmen des Projekts acht kleine und mittelgroße niedersächsische Universitäten und ELAN e. V. zusammengeschlossen, um ihre Expertise, Ressourcen und Erfahrungen auf koordinierte Weise zu bündeln. Die dadurch entstehenden Synergieeffekte lassen sich grob in den Bereichen IT, Services, Content und Netzwerkstrukturen verorten. Während die einen Hochschulen etwa Know-how mit der Opencast-Technologie aufweisen, bringen andere Beteiligte etwa datenrechtliches Expert*innenwissen, Kompetenzen im Bereich Videokonferenztechnik oder erprobte Konzepte zur Wirkungsüberprüfung von digital unterstützter Lehre mit. Diese reichhaltigen Schätze sollen nun entlang neu geschaffener Strukturen zueinanderfinden. Auch bereits bestehende Kooperationen, sei es in den fachlichen Schwerpunkten oder in der Vernetzung der IT-Dienste, werden deutlich intensiviert. Die so entstehenden Ergebnisse und Strukturen lassen sich mittelfristig für den Aufbau eines landesweiten Netzwerks nutzen und – so die Projektvision – in bestimmten Bereichen deutschlandweit realisieren.
Projektleitung: Dr. Andreas Knaden
Verbundpartner: Technische Universität Clausthal, Medizinische Hochschule Hannover, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Stiftung Universität Hildesheim, Leuphana Universität Lüneburg, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Universität Osnabrück, Universität Vechta, ELAN e. V.
Förderung: Stiftung Innovation in der Hochschullehre